Wie finde ich seriöse CFD-Anbieter?

Immer wieder liest oder hört man, dass CFD-Anbieter nicht seriös sind und auch, dass sie die Leute nur abzocken möchten. Im folgenden Beitrag wird auf diese Vorwürfe näher eingegangen und Sie erhalten Tipps, wie Sie einen seriösen CFD-Anbieter einfach finden können.

Häufigste Vorwürfe

 

Der CFD-Anbieter wettet gegen mich

 

Sicherlich kommt es vor, dass ein CFD-Anbieter im kleinen Rahmen gegen Sie wettet. Das tut er aber nicht, um Sie zu ärgern oder aus Boshaftigkeit. Er kann gar nicht anders. Zum Beispiel hinterlegen Sie 20 Euro Margin in einer Long Position beim S&P 500 Index. Wie kann er am Finanzmarkt diese Position richtig absichern? Diese Summe ist einfach zu klein, um am Finanzmarkt abgesichert zu werden. Ein S&P Future verlangt von Institutionellen über 20.000 Dollar Margin.

Der Großteil der CFD-Anbieter zählt zu den Market Makern. Das bedeutet, dass sie Liquidität und Kurse zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund können sie gegen Sie agieren und es kann sogar ein Interessenkonflikt entstehen. Bei kleinen Aufträgen von Long-Positionen kann der Anbieter diese sammeln und danach absichern. Oder aber er hofft auf Short-Positionen von anderen Kunden.

Aus diesem Grund kann es dazu kommen, dass er kurzzeitig gegen Sie setzt. Gegen die Kunden im großen Stil zu wetten, birgt aber enorme Risiken, die kein Risikomanagement eines Brokers zulassen würde. Die Mehrheit der CFD-Nutzer wettet, dass Kurse steigen. Es können durchaus 90 Prozent von ihnen sein. Würde hier der CFD-Anbieter keine Absicherung vornehmen, könnte er bei einer Aktienhausse innerhalb kurzer Zeit bankrottgehen. Absichern muss sich daher jeder seriöse CFD-Anbieter, da er sonst keine Gewinne der Kunden auszahlen könnte.

Auszahlungen sind oft nicht möglich

 

Es ist sehr schwer, an der Börse Gewinn zu machen, wenn nur ein kurzfristiges Handeln vorgesehen ist. Schafft man es jedoch, dann wäre es fatal, wenn man nach dem Drücken des Auszahlungsknopfes kein Geld erhält. Ich habe schon zufällig auftretende technische Störungen erlebt. Oder die Auszahlung kann nur vorgenommen werden, wenn es sich um den gleichen Weg handelt wie bei der Einzahlung. Das hat jedoch was mit Geldwäscheprävention zu tun und ist keine Boshaftigkeit des CFD-Brokers. Weiterer Vorwurf: Wird ein CFD-Anbieter insolvent, ist das investierte Geld weg. Diese Anschuldigungen sind häufig zu hören, wenn es um die Geldsicherheit geht.

Es kann nicht bestritten werden, dass die Insolvenz eines Anbieters ein großes Problem darstellt. CFDs sind faktisch Zertifikate, die jedoch keine Wertpapierkennnummer besitzen und eine Schuldverschreibung darstellen. Wird der Herausgeber dieser Schuldverschreibung insolvent, hat man ein großes Problem. Ein sehr gutes Beispiel hierzu, aus dem Jahr 2008, ist die Insolvenz der Lehman Brothers Bank.

Erfolgt die Auszahlung nicht über den gleichen Weg wie die Einzahlung, ist es für einen CFD-Anbieter sehr schwer, der Geldwäsche vorzubeugen. Aus diesem Grund benötigt eine Auszahlung auf einem anderen Weg immer länger. Der bürokratische Aufwand ist hier deutlich größer.

Der Anbieter stellt die Kurse so, wie es ihm passt

 

Zu den klassischen Vorwürfen für einen Betrug gehört diese Aussage. Jeder CFD-Anbieter muss für das Bereitstellen der echten Börsenkurse eine Lizenzgebühr bezahlen. Diese Kosten kann er aber nicht einfach an seine Anleger weitergeben. Jeder Anleger muss daher dankbar sein, dass der Broker dann seine eigenen indikativen Kurse zeigt. Nur durch diese ist es möglich, mit kleinen Investitionssummen einen Gewinn zu erzielen. Die indikativen Kurse sind jedoch sehr nah an den echten Börsenkursen, da Anleger sonst den Broker austricksen würden. Ist der indikative Kurs zu niedrig, kann gekauft und gleichzeitig der echte Börsenkurs bei einem anderen Broker verkauft werden. Es besteht dann kein Marktrisiko. Irgendwann muss der indikative Kurs jedoch angepasst werden und dann entsteht für den Kunden ein risikoloser Gewinn. Dieses Vorgehen nennt man Arbitrage.

Seriöse CFD-Broker
Indikative Kurse von IG. Aus Lizenzgründen heißt der DAX hier Deutschland 40 oder NASDAQ 100 hier US Tech 100.

Der Anbieter sieht die Stoppkurse seiner Anleger und nutzt es aus

 

Dieser Vorwurf ist eine Mischung aus “Der Anbieter macht seine Kurse, wie es ihm gefällt” und “Der Anbieter wettet gegen mich”. Wettet ein Anbieter nicht gegen den Anleger, dann besteht absolut kein Grund dafür, dass er sich über ausgestoppte Orders von Anlegern freut. 

Bei CFDs kann es passieren, dass der Großteil der Anleger eines CFD-Anbieters auf einen steigenden Index setzt. Sie sichern sich jedoch mit einem Stoppkurs bei der Marke 1.222 ab. Der Markt fällt und der Kurs steht bei 1.223. Wettet jetzt der Anbieter gegen Sie, weil er denkt, der Kurs fällt nicht noch einen Punkt tiefer, könnte er einen indikativen Kurs mit 1.222 festlegen. Sie und die weiteren Anleger müssen ihre Verluste einloggen.

Hat ein CFD-Anbieter dieses theoretisch angenommene Beispiel wirklich vor, so muss er den Markt mittels Verkaufs drücken. Nur dadurch kann er unauffällig die Marke 1.222 erreichen. Das bedeutet aber, dass er gegen Sie wetten muss.

Der Anbieter kann den Spread so legen, wie er möchte

 

Dieser Vorwurf stimmt. Sobald man die Kurse der angebotenen Produkte indikativ festlegen kann, ist man der Herr über die Brief- und Geldkurse. In erster Linie um die Spanne zwischen den Kursen, dem sogenannten Spread. Auf dem Börsenmarkt werden immer Situationen auftauchen, in denen ein Anbieter den Spread erweitern muss. Dies gilt übrigens für jeden Anbieter auf dem Finanzmarkt, der Liquidität bereitstellen muss.

In der Regel kommt es dazu, wenn zum Beispiel ein Markt geschlossen ist oder sich extrem schnell bewegt. Diese Situationen sind normalerweise sehr kurzfristig. Der CFD-Anbieter kann es sich jedoch nicht erlauben, eine lange Zeit von seinem Versprechen für niedrige Spreads abzuweichen, da er häufig mit niedrigen Spreads wirbt.

Praxistipps zur Anbieterauswahl

 

1. Ein höheres Risiko liegt bei einem reinen CFD-Anbieter im Gegensatz zu einer Direktbank, die in Deutschland ansässig ist und mit ihren Wertpapiergeschäften CFDs anbietet. Man stelle sich nur vor, die Bank würde Gewinne nicht an die Anleger mit CFDs ausbezahlen. Negative Presse und Ärger mit der Finanzaufsicht wären die Folge.
2. Die Größe des Anbieters spricht für Seriosität. Zu den großen seriösen CFD-Anbietern werden der CMC Market, XTB und die IG gezählt. Diese Anbieter bestehen schon seit langer Zeit, da die Anleger auf diese Plattformen vertrauen.
3. Mehrere CFD-Konten eröffnen und das Geld verteilen. Durch das breite Investieren in unterschiedliche Produkte, die nicht miteinander zusammenhängen, wird das Risiko, Geld zu verlieren, reduziert. Zum Beispiel kann mit Indizes, Währungen und Rohstoffen bei jeweils unterschiedlichen Brokern gehandelt werden.
4. Es ist empfehlenswert, schon zu Beginn testweise einmal Geld auszahlen zu lassen, bevor große Summen eingezahlt werden. So kann man einfach feststellen, wie lange eine Auszahlung dauert und welche Bedingungen gestellt werden.

Wichtig: Das mangelnde Wissen über das Produkt ist immer das größere Risiko als ein unseriöser Broker. Gerade von Privatanlegern wird sehr viel Geld durch gehebelte Produkte verloren! Genaue Informationen und sorgfältige Recherche sind vor der Kontoeröffnung enorm wichtig.

Die Mariso-Akademie hat folgende Broker getestet. Ein- und Auszahlungen waren jederzeit möglich und beim Handel gab es keine negativen Auffälligkeiten:

XTB

XTB wird von den größten Finanzaufsichtsbehörden der Welt reguliert. Darunter u. a. die KNF in Polen, die FCA in der UK sowie die CySEC in Zypern. Die deutsche Zweigniederlassung in Berlin unterliegt zudem der Aufsicht durch die BaFin.

Vorteile:

  • Gute App, die auch das Kundensentiment anzeigt
  • relativ wenig Einsatz für den CFD Handel nötig
  • gute Übersicht der Transaktionshistorie
  • hat viele Auszeichnungen gewonnen

Nachteile:

  • Analysetools sind nicht intuitiv, etwas Übung ist nötig.

Zum Anbieter XTB*

Risikohinweis: CFDs sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 77% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter

IG

Beim Branchencheck Deutschlandtest von Focus Money wurde IG Europe GmbH als „Fairster Broker“ ausgezeichnet. Ausgezeichnet mit „Beste Handelsplattform“ und „Beste mobile Finanz App 2024“ bei den ADVFN International Finance Awards:

Vorteile:

  • Das Kundensentiment wird auf stündlicher, täglicher und monatlicher Basis angezeigt – ein enormer Pluspunkt
  • Es ist möglich Stillhalter von Optionen zu sein und damit Volatilität zu handeln
  • Wenig Einsatz bei Barriers und Optionen Konto nötig

Nachteile:

  • Sentiment wird nicht in allen Kontoarten in der App gezeigt
  • Für CFDs relativ hoher Mindesteinsatz nötig 

Zum Anbieter IG*

Risikohinweis: Jeder Handel ist mit hohen Risiken verbunden. 75 % der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.

Auszeichnungen von XTB 2024.
300x250