ETFs auf Wasser

Investieren in Wasser

Wasser wird immer knapper. Was immer knapper wird, wird meistens teurer und ruft Investoren auf den Plan. Doch Wasser ist ein etwas anderer Rohstoff. Er ist grundsätzlich frei verfügbar, jedoch wird die Versorgung mit Trinkwasser angesichts von Umweltverschmutzung oder dem Anwachsen der Weltbevölkerung immer schwieriger. Es kann somit sinnvoll sein, Unternehmen zu unterstützen, die zukünftige Wasserknappheit lösen können. Mit ETFs lässt sich gestreut in die Wasserindustrie investieren. Es sollen hier drei ETFs auf Wasser vorgestellt werden.

Lyxor World Water (WKN LYX0CA) 

 

Lyxor hat einen ETF lanciert der einen Aktienindex abbildet der Unternehmen der Wasserinfrastruktur, Versorger oder Wasseraufbereitung beinhaltet.

Es sind 30 Werte im Index enthalten, die Risikostreuung ist somit nicht sehr hoch. 

Größte Werte sind:

American Water Works (Wasserversorgung und Abwasser)

Geberit (Sanitärprodukte)

Xylem (Wasseraufbereitung)

Veolia Enviroment (Wasser/Abwasser, Energieversorgung)

Der US-Anteil ist liegt bei über 50%, was häufig bei Technologie-ETFs der Fall ist. Die Kosten liegen bei 0,60% pro Jahr.

 

 

ETF auf Wasser
Performancevergleich Lyxor World Water versus MSCI All Country World Quelle: Onvista

Performance Lyxor World Water

Für den Performancevergleich nehme ich einen breit gestreuten IndexETF. Würde ich den MSCI World oder S&P 500 nehmen, kann der Lyxor World Water ETF nur verlieren, denn er kostet mehr als ein halbes Prozent pro Jahr Gebühren. Deshalb vergleiche ich ihn mit einem ETF, der auch eine stattliche Gebühr hat. Man sieht, dass der Lyxor World Water mit der Welt mithalten kann. Der Sektor Wasser hat in der Historie keine großen Nachteile gehabt.

iShares Global Water UCITS ETF (WKN A0MM0S)

Bei iShares ist sind die Kriterien weitergefasst. Diese sind folgende:

  1. Engagement in breit diversifizierten Unternehmen, deren Geschäft mit Wasser in Verbindung steht
  2. Direkter Zugang zu 50 globalen Unternehmen
  3. Engagement im Wassersektor

Die Wasseraufbereitung spielt auch hier eine große Rolle. Der ETF hat ebenfalls seinen Fokus auf die USA. Die Kosten liegen bei 0,65% pro Jahr.

Der Index ist breiter und diversifizierter als bei Lyxor. Doch die breite Streuung hat seinen Preis. Es sind Unternehmen vertreten die weder mit  Wasserknappheit zu tun haben, noch der Wasseraufbereitung dienlich sind. Wer mit Hauswassertechnik oder Chemie zu tun hat, kann es auch in den Index schaffen. Das Wasser ist ein wichtiges Element  bei diesen Firmen, doch was möchte ein typischer Wasser ETF Anleger kaufen?

In Unternehmen, die Technologien entwickeln, welche die zukünftige Wasserknappheit beheben können? In Unternehmen, denen wir sauberes Trinkwasser verdanken?

Es ist vorstellbar, dass der typische Wasserinvestor mit dem Lyxor-ETF besser bedient ist. Im IShares-ETF sind jedoch die Firmen aus dem Lyxor-ETF  größtenteils erhalten und er ist diversifizierter. Es gibt also Argumente für beide.

Im iShares und Lyxor ist American Water Works (A0NJ38) der größte Wert. Was macht die Firma denn genau?  Es ist ein US-Unternehmen, welches im Bereich Wasser und Abwasser engagiert ist. Die Trinkwasseraufbereitung ist das Hauptgeschäftsfeld, die Dienstleistungen werden jedoch nur in Nordamerika angeboten. Von der Marktkapitalisierung her würde es das Unternehmen ohne Mühe in den DAX  schaffen. Trotz des Trendthema Wasseraufbereitung, ist die Aktie nicht heiß gelaufen und von den Fundamentaldaten eher konservativ einzuschätzen.

L&G Clean Water UCITS ETF

 

Von LGIM gibt es als dritte Alternative den Clean Water ETF.

Hier liegt die Konzentration auf die Bereitstellung von sauberen Wasser und nicht nur allgemein auf dem Wassersektor.

Es sind viele kleine Firmen vertreten  die gleichgewichtet im Index sind. Die Gleichgewichtung klappt jedoch nur beim Start des Index oder bei einem umfassenden Rebalancing (also Neustart). Mit der Bewegung der einzelnen Werte ändert sich die Gewichtung. Im Fondsbericht habe ich 68 Aktien gezählt, 60 Prozent davon aus den USA und die meisten Titel waren zwischen 1,5-2,5 Prozent gewichtet. Teilweise waren auch sehr kleine Aktiengesellschaften dabei, was das Risiko erhöht.

Ein Rebalancing gibt es laut Factsheet erst dann, wenn einer der Werte eine Gewichtung von 15 Prozent überschreitet. Also wenn der aktuell schwerste Wert sich vom Kurs versechsfacht. Damit wird es lange kein Rebalancing geben und die Werte im Index driften mit der Zeit auseinander. Da der Fonds erst 2019 aufgelegt wurde, hat dies noch nicht so großen Auswirkungen.

Die Fondsgröße ist mit 300 Mio für einen ETF niedrig, die Kosten sind mit 0,49% pro Jahr jedoch besser als bei den Konkurrenten.

Fazit Wasser-ETFs

Dem L&G Clean Water würde ich noch ein paar Jahre Beobachtungszeit geben. Es wird sich zeigen, wie sich die Indexgewichtungen auswirken und ob der Fonds mehr Geld einsammeln kann. Der Lyxor ist zur Zeit etwas näher am Thema, für Anleger, die in Wasser investieren möchten.
ETFs auf Wasser sind definitiv ein Trendthema. Deswegen sind noch weitere ETFs in nächster Zeit auf dem Markt zu erwarten.

Generell sollten jedem Investor klar sein wie ETFs funktionieren, egal ob auf Wasser oder andere Themen.

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