Wie Daytrading funktioniert

Mit Daytrading schnell und einfach Geld mit wenig Risiko verdienen, das fasziniert insbesondere viele Einsteiger. Doch ist das wirklich so? Eine Erklärung, was Daytrading ist und wie es ungefähr funktioniert, möchte ich hier zeigen.

Was ist Daytrading?

Unter Daytrading wird das Eingehen von Handelsgeschäften verstanden, die noch vor Börsenschluss wieder geschlossen werden. Damit wird insbesondere das so genannte Gap-Risiko ausgeschaltet. Das Gap-Risiko ist das Risiko, zwischen Börsenschluss und Börsenstart (also über Nacht) eine starke Kursdifferenz zu haben, gegen die man sich mit Absicherungen (beispielsweise Stopp-Kurse) nicht schützen kann. Hier gibt es wirklich einen validen Punkt, warum das Daytrading risikoärmer ist, als andere Handelstechniken. Doch plötzliche Kurssprünge kann es auch während des Tags geben. Speziell Notenbankentscheidungen, die völlig unerwartet waren, können die Kurse schneller bewegen, als ein Sicherungsmechanismus Wirkung entfalten kann.

Die Chancen sind durch den sehr kurzen Handelszeitraum selbstverständlich auch beschränkt. Entsprechend muss beim Daytrading, häufig mehrfach am Tag gehandelt werden, um eine auskömmliche Rendite zu erzielen. Es müssen dazu noch etwaige Verluste ausgeglichen werden, denn beim Daytrading ist nicht jeder Trade ein Gewinnertrade.

Handelsentscheidungen für Trades

Die Entscheidung für einen Trade resultiert fast immer aus dem Ergebnis von Technischer Analyse und von Charttechnik. Es wäre grundsätzlich auch das Setzen auf ein Überraschungs – oder Enttäuschungspotential von Wirtschaftsmeldungen denkbar. Doch eine Technik, das zuverlässig vorherzusagen, hat noch niemand erfunden.

Die technische Analyse untersucht messbare Marktparameter wie Handelsvolumen, Korrelationen oder Durchschnittskurse. Die Chartanalyse beschäftigt sich mit Kursmustern aus der Vergangenheit, aus denen wahrscheinliche Entwicklungen in der Zukunft vorausgesagt werden sollen.

Häufig verschwimmen hier die Grenzen. Ein Kerzenchart (englisch Candlestick) ist etwa eine grafische technische Darstellung von Höchst, Tiefst, Anfangs- und Endkurs innerhalb eines bestimmten Zeitraumes. Die daraus ergebenen Bilder sind Teil der Chartanalyse.

Alles nur eine Indikation

Kein Chartbild und kein technischer Indikator sagen zuverlässig die Zukunft voraus. Sie zeigen vielmehr an, dass sich ein Markt mit mehr als 50 % Wahrscheinlichkeit in eine Richtung bewegt. Wie lange die Bewegung stattfindet, sofern die Prognose richtig war, ist wieder Teil der Marktanalyse. Eine Prognose muss somit zweimal hintereinander richtig sein, beim Einstieg und Ausstieg.

Wer ohnehin langfristig ein Investment tätigen möchte und gar nicht am Ende des Tages eine Position wieder loswerden möchte, der muss nur beim Einstieg recht haben, wenn der richtige Kaufpunkt gesucht wird. Die technische Analyse kann somit helfen, bessere Einstiegspunkte am Tage zu finden.

Unter dem Strich ist wichtig

Das Endergebnis aller positiv verlaufenden Handelsgeschäftes muss für Daytrading soviel Ertrag bringen, dass das Resultat der Verlusttrades überschritten wird. Professionelle Trader werden ihre Techniken deshalb genau protokollieren, inwieweit sie profitabel sind.

Entweder viele Trades gehen mit kleinem Gewinn und wenig Verlusten unter dem Strich positiv aus. Oder wenige Gewinnertrades, überkompensieren alle Verlusttrades. Letzteres ist sogar am erfolgversprechendsten, doch psychologisch am schwersten diszipliniert durchzuhalten.

Psychologie als wichtigster Baustein

Börse ist zu 90 % Psychologie, heißt es. Wenn eine Tradeidee, die eine Gewinnerwahrscheinlichkeit von 60 % hatte, fünfmal hintereinander im Verlust endet, dann ist das psychisch belastend. Die Versuchung liegt nah, beim sechsten Mal den Einsatz zu erhöhen, um schneller wieder die Verluste auszugleichen. Wie beim Roulette kann auch bei der Börse zehnmal hintereinander rot kommen, Wahrscheinlichkeit hin oder her. Dann drohen hohe Verluste.

Verluste minimieren und Gewinne laufen lassen, sagt eine Börsenregel.

Wer zu 100 kauft, einen Stoppkurs zur Sicherung bei 80 und die Gewinnmitnahme bei 110 legt, hat schon was falsch gemacht und das passiert am Markt sehr oft. Aus Angst Verluste zu realisieren (Verlustaversion), wird der Verlustpuffer höher gelegt als die Gewinnmitnahme. Ein Trade, der so aufgebaut ist, muss eine enorm hohe Trefferquote (Anzahl der Gewinnertrades geteilt durch Anzahl der Verlusttrades) vorweisen, um profitabel zu sein. Erfolgreiche Trader machen ihre Gesamtgewinne mit wenigen Gewinnertrades.

Bevor sich jemand entschließt, Daytrading zu betreiben und die Indikatoren erlernt, muss der- oder diejenige sich klar sein, was Daytrading psychologisch bedeutet.

Finanzprodukte zum Daytrading

Hebelzertifikate, wie CFDs, sind für Einsteiger das Mittel zum Daytrading. Profis nutzen Futures, doch die sind für Einsteiger, wegen des unbegrenzten Verlustrisikos, nicht zu empfehlen.

Von der Mariso-Akademie gibt es für die Handelsprodukte KO-Zertifikate, CDS und Optionsscheine das aktuellste Buch am Markt, alle Handelsindikatoren sind gut im Buch Technische Analyse von John Murphy beschrieben.

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